Warnstreiks bei BMW: IG Metall weitet Aktionen aus

10.03.2021 | Stand 12.03.2021, 9:41 Uhr

Daniel Karmann/dpa/Symbolbild

Nach den Autozulieferern rückt die IG Metall jetzt die Autohersteller selbst ins Zentrum ihrer Warnstreiks und weitet ihre Aktionen aus. Im BMW-Werk Wackersdorf ging die Frühschicht nach Gewerkschaftsangaben zwei Stunden früher nach Hause; im BMW-Forschungszentrum in München beteiligten sich 2000 Beschäftigte an einer Pausenaktion. Die Spätschicht im BMW-Werk Regensburg war aufgerufen, ihre Arbeit nachts zwei Stunden früher beenden.

Bis zum Mittag hätten sich schon mehr als 7000 Beschäftigte in 21 bayerischen Betrieben an Warnstreiks beteiligt. Das zeige, «dass sie bereit sind für stabile Einkommen und sichere Jobs zu kämpfen», sagte IG-Metall-Bezirikschef Johann Horn und kündigte an: «Am morgigen Donnerstag steht der bisher größte Warnstreiktag in Bayern bevor.»

Die Gewerkschaft fordert bundesweit vier Prozent mehr Lohn für die Beschäftigen - wenn es in einem Betrieb schlecht läuft, in Form von Lohnausgleich bei einer Senkung der Arbeitszeit. Außerdem sollen die Arbeitgeber bei geplantem Stellenabbau und Werksschließungen fortan immer über einen betrieblichen Zukunftstarifvertrag mit Garantien für künftige Produktion verhandeln müssen.

Die Arbeitgeber bieten nach einer Nullrunde in diesem Jahr noch unbezifferte Lohnerhöhungen erst ab 2022 an. In der Rezession gebe es nichts zu verteilen. Darüber hinaus fordern sie, dass Krisenbetriebe bei bestimmten Bilanzzahlen ohne Nachverhandlungen mit der IG Metall automatisch und ohne lange Nachverhandlungen im Einzelfall vom Tarifvertrag abweichen können.

Nach vier Verhandlungsrunden ohne Annäherung hatten die Tarifparteien Ende Februar eine «Denkpause» beschlossen. Einen neuen Verhandlungstermin gibt es noch nicht. In Bayern arbeiten rund 840 000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie.