Zum Schuljahr 2022/23
Regensburger Domspatzen gründen einen Chor für Mädchen

15.06.2021 | Stand 15.06.2021, 12:57 Uhr

−F.: Michael Vogl/Archiv

Bei den weltberühmten Regensburger Domspatzen beginnen nach mehr als 1000 Jahren neue Zeiten: Künftig wird es unter dem Dach der Domspatzen auch einen Mädchenchor geben.



Wie der Chor am Dienstag mitteilte, werde das Gymnasium in Zukunft auch Mädchen unterrichten. „Die Regensburger Dommusik erhält dann zusätzlich einen Mädchenchor“, hieß es in einer Mitteilung am Dienstag. Der katholische Knabenchor, der als ältester der Welt gilt, bleibe aber unverändert erhalten.

Mit der neuen Regelung soll „künftig auch Mädchen die hochwertige musikalische Ausbildung dieser Institution zugänglich gemacht werden“, heißt es in der Mitteilung weiter. Sie sollen mit ihren gesanglichen Fähigkeiten eine eigene neue Säule der Regensburger Dommusik bilden.

„Tolle Möglichkeiten“

„Wir freuen uns, dass wir in Zukunft auch Mädchen an unserem Gymnasium begrüßen und ihnen unsere tollen Möglichkeiten bieten können“, sagt Domkapellmeister Christian Heiß. Die neue Ausrichtung hatte Heiß bereits vor knapp zwei Jahren angedeutet, als er sein Amt antrat.Er selbst hat als früherer Eichstätter Domkapellmeister bereits viele Jahre Erfahrung in der Chorarbeit mit Mädchen.

Gleichzeitig stellte der Domkapellmeister klar, dass die über 1000-jährige Tradition des Knabenchors unvermindert weitergehe. „Die Regensburger Domspatzen bleiben als Knabenchor der Domchor der Kathedrale“, sagt er. Die Mädchen werden als Mädchen- und Frauenchor eine neue zusätzliche musikalische Säule der Regensburger Dommusik sein. Umgesetzt werden sollen die Neuerungen zum übernächsten Schuljahr 2022/23. Dann sollen die ersten Mädchen an die Domspatzen-Schule kommen.

Die Domspatzen können auf eine fast 1050-jährige Geschichte zurückblicken. Als Gründungsdatum wird das Jahr 975 angegeben, als der Regensburger Bischof Wolfgang eine Domschule einrichtete. „Zu den wichtigsten Aufgaben ihrer Schüler gehörte die liturgische Gestaltung der Gottesdienste in der Domkirche“, beschreibt das Bistum Regensburg die Historie.

− pnp/dpa