Mehrere Adressen durchsucht
Große Kinderporno-Razzia in der Oberpfalz - 14 Verdächtige

15.04.2021 | Stand 15.04.2021, 15:48 Uhr

−Symbolbild: Lino Mirgeler/dpa

Wegen des Verdachts des Besitzes von Kinderpornographie durchsuchte die Kripo am Donnerstag mehrere Adressen in den Landkreisen Cham und Regensburg, der Stadt Regensburg und Neumarkt in der Oberpfalz.



Bei zwölf Adressen von 14 Tatverdächtigen lief der Einsatz der Regensburger Beamten am Donnerstagmorgen. Dabei sei „umfangreiches Beweismaterial“ sichergestellt worden. Die Verdächtigen werden beschuldigt, im Besitz von kinder- und jugendpornographischen Inhalten zu sein, die sie sich mehrheitlich über sog. „Peer-to-Peer-Netzwerke“ (P2P) besorgt oder über solche verbreitet haben sollen. Ansätze für die Ermittlungsverfahren, die in keinem Zusammenhang stehen, konnten teils durch Hinweise aus der internationalen Zusammenarbeit mit anderen Polizeibehörden gewonnen werden.


Unter den ausschließlich männlichen 14 Tatverdächtigen im Alter zwischen 14 und 52 Jahren befinden sich nach Angaben der Polizei auch vier Jugendliche. Im Bereich der Kinderpornographie seien zunehmend Jugendliche festzustellen, heißt es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Den Straftaten liege in diesen Fällen oftmals kein pädosexueller Hintergrund zugrunde, sondern ein fehlendes Bewusstsein hinsichtlich des kinderpornographischen Charakters der Datei und der damit verbundenen strafrechtlichen Relevanz.



Datenträger werden nun ausgewertet



Im Rahmen der Durchsuchungen wurden Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Alle Verdächtigen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Die Ermittlungen werden durch die Kripo Regensburg in Abstimmung mit dem bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg angesiedelten Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornographie und sexuellem Missbrauch im Internet (ZKI) und den Staatsanwaltschaften Nürnberg-Fürth und Regensburg (Zweigstelle Straubing) geführt.


„Hinter jeder kinder- oder jugendpornographischen Bild- oder Videodatei verbirgt sich der reale Missbrauch eines Kindes oder eines Jugendlichen“, heißt es in der Pressemeldung weiter. Durch die Verbreitung der Dateien werde der Missbrauch kontinuierlich fortgesetzt und dem Opfer weiteres Leid zugefügt. Auch der Gesetzgeber verstärke den Kampf gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern. So habe der Deutsche Bundestag im März Strafverschärfungen bei Besitz und Verbreitung von Kinderpornographie beschlossen.

− kwi