Sorge vor Corona-Mutationen wächst
„Das könnte unsere Kliniken wieder an die Belastungsgrenze bringen“

19.02.2021 | Stand 19.03.2021, 11:53 Uhr

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Die Corona-Lage im Raum Landshut von Freitag, 19. Februar.

Von dc/lw

Landshut. Auch wenn das allgemeine Corona-Infektionsgeschehen in der Region Landshut aktuell insgesamt rückläufig ist – mit Sorge blicken die Verantwortlichen auf die sich zusehends verbreitenden Mutationen des Corona-Virus. Vor allem die „britische“ Variante (B.1.1.7) nimmt eine immer größere Rolle ein, auch einzelne Eintragungen der „brasilianischen“ und „südafrikanischen“ Mutanten wurden festgestellt. Über die Auswirkungen lässt sich keine pauschale Aussage treffen – während manche Betroffene schwere Krankheitsverläufe erleiden, haben andere Infizierte eher milde Verläufe oder zeigen keine Symptome. Wo sich die Betroffenen angesteckt haben könnten, ist nicht eindeutig nachvollziehbar.

Der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Jürgen Königer, zeigt sich angesichts der steigenden Anzahl festgestellter Infektionen mit Virus-Mutationen ebenfalls besorgt: „Das könnte unsere Kliniken wieder an die Belastungsgrenze bringen.“ Durch die Vorgaben des Bayerischen Gesundheitsministeriums, dass nachweislich mit einem mutierten Virus infizierte Intensiv-Patienten gesondert isoliert werden müssen, bindet zusätzliche Kapazitäten. In den Krankenhäusern sei ebenfalls zu beobachten, dass die Zahl der mit einer Mutation infizierte Patienten deutlich steigt – nicht selten müssen diese auch intensivmedizinisch behandelt werden. Gerade deshalb ist die konsequente Einhaltung der Hygieneregeln und das Tragen medizinischer Schutzmasken wichtiger denn je: „Die Corona-Mutanten scheinen selbst die kleinsten Fehler in der Umsetzung und Nutzung von Schutz- und Hygienemaßnahmen umgehend durch rasche Weiterverbreitung zu bestrafen“, zeigt sich Königer besorgt. „Nicht umsonst wird die Quarantänezeit hier auf 14 Tage erhöht und die Patienten extra isoliert.“

Auf den Normalstationen der Krankenhäuser in der Region Landshut werden derzeit 18 mit dem Corona-Virus infizierte Patienten isoliert (- 2), neun weitere müssen intensivmedizinisch behandelt werden: Der Wert hat sich zwar zum Vortag nicht verändert, doch innerhalb einer Woche hat sich die Zahl der Intensivpatienten mehr als verdoppelt (Stand am 12. Februar: 26 Covid-Patienten auf Normalstation, vier auf den Intensivstationen).

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Landshut ist im Vergleich zum Vortag mit 45,7 erneut gesunken. In der Stadt Landshut ist die Wocheninzidenz mit aktuell 62,7 ebenfalls deutlich rückläufig (Quelle: Robert-Koch-Institut). Damit kann die schrittweise Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts ab Montag, 22. Februar (für Grund- und Förderschulen sowie Abschlussklassen aller Schularten) erfolgen und auch der eingeschränkte Regelbetrieb an den Kitas kann aufgenommen werden.

Mit den am Freitag sieben neu gemeldeten Corona wurden seit dem Frühjahr insgesamt 7.684 Personen in der Region positiv auf SARS-CoV2 getestet. Von diesen konnten 7.099 (+ 38) die häusliche Quarantäne verlassen, sie gelten als genesen. Aktuell sind 345 (- 35) laufende Infektionen bekannt – also Personen, deren Corona-Test positiv war und die sich immer noch in häuslicher Quarantäne befinden.

Am Freitag ist kein weiterer Todesfall gemeldet worden, insgesamt sind bislang 240 Todesfälle im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verzeichnet worden (Stand: 19.02.2021).