Restaurantbetreiber verschenkt sein Bier
„Wir hauen das Zeug raus, solange der Vorrat reicht“

12.03.2021 | Stand 18.03.2021, 15:30 Uhr

„Bühne am Schardthof“ im Landkreis Landshut muss wegen Corona weiter geschlossen bleiben. Der Betreiber Antonio D‘Auria räumt jetzt sein Lager und verschenkt Bier und weitere Getränke. Foto: pr

Volles Lager, aber keine Gäste im Corona-Lockdown: Betreiber einer Event-Location im Landkreis Landshut will jetzt Bier und weitere Getränke verschenken.

Von Dominic Casdorf

Landkreis Landshut. Die Corona-Beschränkungen werden gelockert – so haben es Bund und Länder Mitte der Woche beschlossen. Doch längst nicht alle profitieren vom angekündigten „Lockdown light“. Die „Bühne am Schardthof“ zum Beispiel, ein Kulturbetrieb mit angeschlossenem Gasthaus in der Gemeinde Essenbach (Landkreis Landshut), muss weiter geschlossen bleiben. Da seit Monaten die Gäste fehlen, türmen sich im Lager Bier und andere Erfrischungen, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) in Kürze abläuft. Wegschütten also? Denkste! Schardthof-Chef Antonio D‘Auria kündigt jetzt an: „Wir verschenken alle Getränke!“

Im Oktober letzten Jahres fand die letzte Veranstaltung statt. Seitdem sind Bühne und Restaurant verwaist, das Lager dagegen ist prall gefüllt. „Alle unsere Getränke laufen ab bzw. sind bereits abgelaufen“, sagt D‘Auria. Was tun? Erst kürzlich hatte eine Brauerei im Landkreis Landshut tausende Liter Bier vernichtet. Einfach wegkippen, das kommt für den 57-Jährigen nicht infrage. Er hat eine viel bessere Idee.

Am kommenden Samstag, 13. März, ab 9.30 Uhr können die Getränke kostenlos abgeholt werden. Bier, Spezi, Cola, Apfelschorle – „bestimmt 30 Kästen“, schätzt D‘Auria, „Wir stehen mit Abstand vor unserem Haupteingang und hauen das Zeug raus, solange der Vorrat reicht.“ Pro Person ist die Abgabe auf sechs Flaschen limitiert. Wenn das Wetter mitspielt, können übrigens auch verschiedene Theater-Requisiten gratis mitgenommen werden.

Wie geht es weiter mit der „Bühne am Schardthof“? D‘Auria, der die Event-Location mit Lokal und Biergarten seit etwa drei Jahren führt, sagt: „Ostern und den April haben wir abgeschrieben.“ Er hofft, dass Theater und Gastronomie eventuell im Mai wieder eingeschränkt öffnen können. Bis dahin muss sich auch der 57-Jährige mit einem Alternativ-Job finanziell über Wasser halten. Er arbeitet aus dem Homeoffice in Essenbach für das Gesundheitsamt Duisburg – in der Corona-Kontaktnachverfolgung.